Restharn ist ein häufiges Problem bei Anwender:innen von Einmalkathetern und ist nach wie vor ein bedeutender Risikofaktor für das Entstehen von Harnwegsinfektionen (HWI).1

Urin kann pathogene Bakterien enthalten, die sich – sofern sie in der Blase verbleiben – vermehren und eine Harnwegsinfektion verursachen können2. Daher ist die vollständige Blasenentleerung* von zentraler Bedeutung bei der Reduzierung des Risikos für Harnwegsinfektionen bei Anwender:innen von Einmalkathetern.3

*Vollständige Blasenentleerung ist definiert als <10 ml (NCT05485922, N=42). Individuelle Ergebnisse können variieren.4

How bacterial growth increases the UTI risk / 2.51

Restharn führt dazu, dass Bakterien in der Blase wachsen.

Das Vorhandensein von Restharn schafft eine Umgebung für Bakterien, die so länger in der Blase verbleiben und sich vermehren können. 3
Bakterien dringen in die Blasenwand ein. 2
Dadurch können sich die Bakterien vermehren und in andere Epithelzellen in der Blasenwand eindringen. Da es das Risiko für HWI erhöht, gibt dies Anlass zur Sorge, was die Gesundheit der Patient:innen betrifft. 2

Die Auswirkungen auf das Wohlbefinden der Patient:innen

Was sagt die Literatur zu Restharn und HWI?

Wenngleich es keinen Konsens dahingehend gibt, was ein akzeptables Niveau von Restharn ist, erkennen internationale Leitlinien die Bedeutung der Vermeidung von Restharn an:

IDSA Praxis-Leitlinie7

Es gibt keine Standarddefinition der anormalen Restharnmenge, weil der Zusammenhang zwischen Restharnmenge und Harnwegsinfektion nicht gut belegt ist, wenngleich Studien häufig eine anormale Retention als Vorhandensein von >100 ml Urin bei ≥2 aufeinanderfolgenden Ereignissen definieren.

Französische Leitlinie für die klinische Praxis8

Wir empfehlen nachdrücklich, dass durch den intermittierenden Selbstkatheterismus die Blase vollständig entleert wird (starke Zustimmung von Anfang an).”

Der Katheter muss lang genug sein, um eine vollständige Entleerung der Blase zu ermöglichen (starke Zustimmung von Anfang an).”

EAU-Leitlinien zur Neuro-Urologie9

Eine unvollständige Blasenentleerung ist ein schwerwiegender Risikofaktor für HWI.

Die vollständige Blasenentleerung ist entscheidend, um das Risiko für Harnwegsinfektionen zu senken.

Auf Grundlage der Ergebnisse, die von Anwender*innen steriler Einmalkatheter berichtet wurden, wurde der Zusammenhang zwischen Risikofaktoren für Harnwegsinfektionen (HWI) in Bezug auf die Lebensqualität (QoL) und HWI im Jahr 2022 in einer Studie untersucht.5

Die Ergebnisse der Studie unterstreichen die Bedeutung der von Patient*innen berichteten Risikofaktoren und das Risiko für Harnwegsinfektionen, wobei die Vorstellung, eine vollständig geleerte Blase zu haben, mit einem 17 % geringeren Risiko für HWI in Zusammenhang steht.

Relative Risiken (RR) für Harnwegsinfektionen bei den von Patient*innen berichteten HWI-Risikofaktoren

Zitat

Wenn du als Katheteranwender bereits mehrmals eine Harnwegsinfektion hattest, fängst du an darüber nachzudenken, was du tun kannst, um das Risiko zu minimieren.

– Flemming Find Madsen