Effektive Kontrolle des Hohlraums

Um die Heilung einer chronischen Wunde optimal zu unterstützen, sollten Sie den Hohlraum zwischen dem Wundbett und dem Verband sorgfältig kontrollieren. Bei der Kontrolle des Hohlraums sollten Sie:1

  • ein feuchtes Wundheilungsmilieu schaffen;
  • Exsudatansammlungen aus dem Wundbett entfernen;
  • Austreten von Wundexsudat auf die wundumgebende Haut verhindern;
  • die Entstehung von Biofilm verhindern und
  • das Infektionsrisiko senken.

Die Wahl des Verbands ist ausschlaggebend für das Erreichen dieser Ziele.

Auswahl des passenden Wundverbands

Die Forschung zeigt, dass der beste Weg zur Gewährleistung eines optimalen Wundheilungsmilieus in der Wahl des richtigen Verbands besteht. Ein wirksamer Verband sollte sich an das Wundbett anpassen und den Hohlraum zwischen der Wunde und dem Verband schliessen.Er sollte ausserdem in der Lage sein, Wundexsudat schnell aufzunehmen und innerhalb des Verbands zu halten, um zu verhindern, dass Exsudat auf die umliegende Haut austritt.

Wenn Sie die Saugfähigkeit eines Verbands prüfen, achten Sie darauf, dass er die Flüssigkeit vertikal aufnehmen kann. Und obwohl Sie möchten, dass der Verband an Ort und Stelle bleibt, sollte er sich dennoch leicht entfernen lassen.1, 3, 4

 

Worauf Sie bei einem Verband achten sollten

Ein wirksamer Verband sollte: 1

  • sich an das Wundbett anpassen;
  • antimikrobielle Eigenschaften aufweisen;
  • überschüssiges Wundexsudat aus dem Wundbett absorbieren;
  • die Wundränder und die wundumgebende Haut schützen;
  • ein feuchtes Wundheilungsmilieu aufrecht erhalten;
  • angenehm zu tragen und kosteneffektiv sein und
  • für die Patient:innen leicht zu entfernen und zu pflegen sein.

 

Wann sollten Sie den Verband wechseln und worauf sollten Sie achten?

Wie wir im vorherigen Abschnitt über die Beurteilung des Hohlraums besprochen haben, sollten Sie mindestens einmal pro Woche eine vollständige Beurteilung der chronischen Wunde Ihrer Patient:innen vornehmen. Bei jeder Beurteilung wechseln Sie in der Regel auch den Verband.

Beim Verbandswechsel sollten Sie:1

  • die Tiefe, Breite und Länge der Wunde messen;
  • die Wunde in Bezug auf Anzeichen für eine Infektion beurteilen;
  • das Wundexsudat beurteilen (Menge, Farbe, Geruch und Konsistenz); und
  • beurteilen, ob der aktuelle Verband die klinischen Ziele erfüllt, die Sie für Ihre:n Patient:in haben.

Sie sollten den Verband zweimal untersuchen: vor und nach dem Entfernen. So erhalten Sie Aufschluss über die Leistung des Verbands und es hilft Ihnen bei der Untersuchung des Wundexsudats.2

Wenn Sie den Verdacht haben, dass sich eine Infektion entwickelt, sollten Sie die Verwendung eines Verbandes mit antimikrobiellen Komponenten, wie z. B. Silber, in Betracht ziehen.4

Denken Sie ausserdem immer daran, dass es bei einer wirksamen Wundversorgung um mehr geht als nur die Wunde allein. Wenn Sie also bei Ihren Patient:innen den Verband wechseln und die Wunde kontrollieren, sollten Sie auch ihre allgemeine Gesundheit und ihr Wohlbefinden beurteilen.

Mögliche Befunde bei der erneuten Beurteilung des Wundverbands

Trocken: Das Wundbett ist trocken; keine sichtbare Feuchtigkeit und der Primärverband ist unversehrt, der Verband kann an der Wunde haften.
Feucht: Kleine bis mittlere Mengen an Wundexsudat sind beim Entfernen des Verbandes sichtbar; der Primärverband kann leicht markiert sein.
Gesättigt: Der Primärverband ist gesättigt; ein Verbandswechsel ist erforderlich, um den Wundrand und die wundumgebende Haut zu schützen.
Undicht: Undichter Verband; Wundexsudat wird vom Primärverband nicht absorbiert; häufigere Verbandswechsel und/ oder eine Produktlösung mit höherer Flüssigkeitsretention sind erforderlich.