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Einführung
Es gibt drei Arten von Wundheilungsmilieus:
- Trocken – wenn der Verband die Feuchtigkeit aufnimmt, aber nicht einschliesst.
- Feucht – wenn der Verband einen Teil der Flüssigkeit aufnimmt und einschliesst.
- Nass – wenn die Wunde mit einer undurchlässigen Membran versiegelt wird, die die gesamte Flüssigkeit im Verband hält.18
Bis in die 1960er Jahre bestand der gängigste Ansatz zur Wundheilung darin, ein trockenes Wundmilieu zu schaffen. Das medizinische Fachpersonal liess die Wunde entweder unbedeckt, um sie trocknen zu lassen, oder deckte sie mit einem trockenen Mullverband ab.7
Zu dieser Zeit machte Dr. George D. Winter jedoch eine interessante Entdeckung. Oberflächliche akute Wunden heilten in einem feuchten Milieu doppelt so schnell wie unter einem trockenen Schorf.9 Seit Dr. Winters Entdeckung hat die klinische Forschung gezeigt, dass feuchte und nasse Verbände bei der Heilung chronischer Wunden weitaus effektiver sind als trockene Verbände.10
Feuchte Wundheilung:
- verhindert das Austrocknen des Gewebes und den Zelltod,18
- verringert das Risiko einer Wundinfektion,12, 19
- führt zu weniger Narbengewebe19 und
- beschleunigt Angiogenese und Epithelisierung.18
Schauen wir mal, warum das so ist.
Warum heilen feuchte Wunden schneller?
Der Hauptgrund für die schnellere Heilung feuchter Wunden ist, dass Epithelzellen in einem feuchten Milieu schneller wandern.
In den finalen Phasen der Wundheilung wandern Epithelzellen über die Oberfläche der Wunde, um sie zu schliessen.5, 6 Diese Zellen benötigen Feuchtigkeit, um sich über die Oberfläche der Wunde zu bewegen. Wenn das Wundmilieu trocken ist, müssen die Zellen tief im Wundbett Feuchtigkeit finden, damit sie sich fortbewegen können. Dadurch verlangsamt sich der Heilungsprozess.7 Tatsächlich zeigen Studien, dass feuchte Wunden 50 % schneller heilen als trockene Wunden. Wenn eine Wunde der Luft ausgesetzt wird, entsteht eine trockenes Milieu. Dieses fördert den Zelltod und nicht die Heilung.4
Auch Wundexsudat oder Flüssigkeit spielt eine wichtige Rolle für den Heilungsprozess. Diese Flüssigkeit liefert die Nährstoffe, Proteine, Glukose und weissen Blutkörperchen, die für die Heilung der Wunde notwendig sind. Beispielsweise helfen Neutrophile, eine Art von weissen Blutkörperchen, den Körper vor schädlichen Mikroorganismen zu schützen. Auf diese Weise hilft Wundexsudat tatsächlich, eine Wundinfektion zu verhindern.
Dies erklärt, warum die Schaffung eines optimalen Feuchtigkeitsgleichgewichts um die Wunde herum bei der Behandlung chronischer Wunden so wichtig ist.

Wie schaffen Sie ein feuchtes Wundheilungsmilieu?
Eine der wichtigsten Möglichkeiten, ein feuchtes Wundheilungsmilieu zu schaffen, besteht darin, die richtige Art von Verband für die Wunde zu wählen.
Um den passenden Verband zu ermitteln, beurteilen Sie zunächst die Wunde und die Menge an Wundexsudat. Anhand dieser Beurteilung erhalten Sie die nötigen Informationen, um den passenden Verband zu wählen und zu bestimmen, wie oft Sie ihn wechseln müssen.27
Im Allgemeinen sollten Sie nach einem Verband suchen, der:
- überschüssiges Wundexsudat aus dem Wundgrund absorbiert,
- die Wundränder und die wundumgebende Haut schützt,
- eine feuchtes Wundheilungsmilieu aufrecht erhält,
- Ihren Patient:innen hilft, sich selbstbewusst und sicher zu fühlen und
- der für Ihre Patient:innen leicht zu entfernen und zu pflegen ist.27
Die Wahl eines feuchten Wundverbands verringert auch die Belastung für Ihre Patient:innen. Bei der feuchten Wundheilung ist das Entfernen des Verbands weniger schmerzhaft und traumatisch als bei trockenen Verbänden.18, 19 Sie müssen den Verband nicht so oft wechseln und Sie verkürzen die Heilungszeit – all dies kommt Ihren Patient:innen zugute.20
Wussten Sie schon …
Studien zeigen, dass die Verwendung von feuchten Wundheilungsverbänden weitaus kosteneffizienter ist als die Verwendung von traditionellen Mullverbänden. 20
Wann sollte keine feuchte Wundheilung angewendet werden?
Denken Sie daran, dass feuchte Wundheilung nicht für alle Arten chronischer Wunden geeinget ist.
So sollten Sie zum Beispiel Vorsicht walten lassen, wenn Sie feuchte Verbände bei Patient:innen mit gangränösen diabetischen Fussgeschwüren verwenden.15 Grund dafür ist, dass trockenes Gangrän zu feuchtem Gangrän fortschreiten kann, wenn sich Feuchtigkeit unter dem Verband ansammelt. Sie sollten auch vorsichtig sein, wenn Sie einen feuchten Verband bei Patient:innen mit einer bösartigen, mykotisierten Wunde verwenden, die von trockenem Schorf bedeckt ist. In diesen Fällen hilft der Schorf bei der Stabilisierung der Wunde.17

Wie sieht es mit Nass-Trocken-Verbänden aus?
Studien zeigen, dass Nass-Trocken- und trocken haftende Mullverbände bei der Wundheilung nicht wirksam sind.21 Nass-Trocken-Verbände debridieren die Wunde, indem sie Gewebe von der Wundoberfläche abreissen.22,23 Diese Methode:
- beschädigt das Granulationsgewebe und verursacht Blutungen,24
- verursacht Schmerzen beim Entfernen des Verbandes,21,22,24
- steigert das Infektionsrisiko,22
- verbreitet die Infektion während des Verbandswechsels in kolonisierten Wunden22,25 und
- führt zur Dehydrierung des Wundgrunds.23